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Die acht Grundtechniken

Tea Time

Im traditionellen Taijiquan wird höchsten Wert auf die so genannten „Bamen (八门 bāmén)“ gelegt. Bamen heisst auf Deutsch übersetzt so viel wie „Acht Pforten“. Sie bilden acht der dreizehn Bewegungsarten, welche üblicherweise als „Shisanshi (十三式 shísānshì)“ bezeichnet werden. Die acht Grundtechniken können in jeder, vom Stil unabhängiger, Bewegung wiedergefunden werden. 
Es werden zwei Untergruppen unterschieden. Die erste Gruppe beinhaltet folgende Grundtechniken: Peng (
péng, Abwehren), Lü ( lǚ, Zurückziehen), Ji ( jǐ, Drängen) und An ( àn, Pressen).
Die zweite Gruppe besteht aus: Cai (
cǎi,Entwurzeln), Lie ( liè, Spalten), Zhou ( zhǒu, Ellbogenstoss) und Kao ( kào, Schulterstoss).
Die Bewegungen der ersten Gruppe gelten als gerade Bewegungen, jene der zweiten als schräge. Da es acht Grundtechniken gibt, korrespondieren sie perfekt mit den acht Trigrammen. Die acht Trigramme bilden die Grundlage des Yi Jing, des Buches der Wandlungen.
Es beschreibt das Universum mittels der 64 Hexagramme. 

 

In China beginnt die traditionelle Taijiquan Ausbildung mit einem mehrjährigen Üben der Bamen. Erst nach Absolvierung dieser Grundausbildung werden den Schülern die ersten Formen gezeigt. Der Sinn dahinter ist, dass die Schüler bereits bei der ersten Bewegung aus der Form erkennen können, um welche Grundtechnik es sich handelt. Diese Investition zahlt sich später gut aus. Denn beim Tui-Shou (推手 tuīshǒu, Pushing-Hands oder Schiebende Hände), einer der drei Arten der Partnerübungen des Taijiquan, werden diese Kenntnisse gut sichtbar. Der Schüler hat ein gutes Gefühl für das Wechselspiel der Kräfte  von Yin und Yang untereinander. So ist er in der Lage, einen Angriff mit der entsprechenden Gegentechnik zu neutralisieren und seinen Partner so aus dem Gleichgewicht zu bringen. Für die Praxis des Taijiquan ist es grundlegend und essenziell, dass der Übende diese Grundtechniken versteht und anzuwenden weiss. Die Übungen sind sehr einfach und können auch mit wenig Platz geübt werden. Es ist ein langer Weg, bis man diese Grundtechniken begreifen kann. Durch regelmässiges Üben kann man jedoch in absehbarer Zeit zur Erkenntnis der Bamen gelangen.

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